Stirnbordbrett

Das Stirnbordbrett ist ein sicherheitsrelevantes Gerüst Bauteil. Die Sicherheit ist ein zentrales Thema beim Umgang mit Gerüsten und Gerüstzubehör.

Schätzungen zufolge geschehen jährlich etwa 8000 Unfälle im Zusammenhang mit der Errichtung und Nutzung von Baugerüsten. Der überwiegende Teil der Unfälle verursacht keinen nennenswerten Schaden. Krankschreibungen und gesundheitliche Folgen sind bei zirka 250 Gerüstunfällen pro Jahr zu verzeichnen. Tödliche Gerüstunfälle sind in geringer Zahl vertreten. Abstürze sind beim Unfallgeschehen am Baugerüst die vorrangige Ursache für Unfälle. Bei ungenügender Eigensicherung oder unvollständiger Installation von Sicherungsanlagen treten diezahlreiche Unfälle auf. Neben dem Absturz von Gerüstarbeitern gehören herabfallende Gegenstände, Werkzeuge und Gerüstzubehör zu den Unfallursachen.

Stirnbordbrett als Gerüstzubehör für die Sicherung beim Gerüstbau

Die Bordbretter sind Sicherungen, die das Herabfallen von Gegenständen verhindern. Sie gehören zum Gerüstzubehör. Auf den Laufbohlen und Arbeitsplattformen eines Gerüstes sind während der Arbeiten Werkzeuge und Arbeitsmaterialien gelagert, die bei Unachtsamkeit oder bei Erschütterungen herabfallen können. Die Bordbretter werden senkrecht zu den Laufbohlen oder Arbeitsplattformen montiert. An den Längsseiten montierte Bordbretter werden Längsbordbretter genannt. Bordbretter an der Stirnseite einer Laufbohle oder Arbeitsplattform heißen in der Fachsprache Stirnbordbrett oder Bordbrett Stirnseite.

Bauvorschriften und Stirnbordbrett/ Bordbrett Stirnseite

Die DIN 4420 von 1990 diente viele Jahre als Richtlinie für den Bau von Gerüsten und die Sicherheitsvorgaben. Sie wurde ersetzt durch die EN 12811-1, die Breitenklassen, lichte Höhe und Lastklassen regelt. Unter anderem wird von der EN 12811-1 die Höhe der Bordbretter einschließlich des Bordbrett Stirnseite auf 150 Millimeter festgelegt. Gebrauchte Bordbretter mit der Höhe von 100 Millimetern können weiterverwendet werden, bis sie unbrauchbar sind oder ersetzt werden.

Seitenschutz und Rückengeländer mit Stirnbordbrett/ Bordbrett Stirnseite

Die Bauvorschriften für Gerüste verlangen neben exakten Berechnungen der Statik und Tragfähigkeit eine Bewehrung am Baugerüst. Parallel zum Boden der Laufbohlen oder Arbeitsplattformen werden Stangen (Holme) in zwei verschiedenen Höhen installiert, die ein Herausfallen aus dem Gerüst verhindern und als Griffsicherung dienen. Zusammen mit dem Längsbordbrett und dem Stirnbordbrett/ Bordbrett Stirnseite bilden die Sicherungsstangen die Bewehrung, die bei jedem Gerüst gefordert ist. Ausnahmen sind an Gerüsten unter 2 Meter Höhe oder an Einstiegsstellen zugelassen. Bei der Verwendung von Netzen und Geflechten sind ebenfalls Ausnahmen zugelassen. Der Geltungsbereich der Ausnahmen für Bewehrung mit Bordbrett Stirnbordbrett ist eindeutig definiert.

Stirnbordbrett/ Bordbrett Stirnseite aus Holz, Aluminium, Stahl

Das Bordbrett Stirnseite ist ein Gerüst Bauteil und gehört zum Gerüstzubehör. Die Hersteller liefern das Stirnbordbrett im passenden Rastermaß zum Gerüst. Befestigungselemente sollten wie jedes Gerüst Bauteil dem verwendeten Gerüst angepasst sein. Ein Stirnbordbrett kann aus Holz, aus Aluminium oder aus Stahl angefertigt sein. Bei der Planung von Gerüsten ist zu beachten, dass Stirnbordbrett, Längsbordbrett, Sicherungsholme und Zwischenholme ein beträchtliches Eigengewicht haben. Ein Gerüst mit beträchtlicher Länge und mehreren Etagen Höhe kann mehrere Tonnen wiegen. Die Auswahl des Stirnbordbrettes mit geringerem Gewicht kann die Belastbarkeit und die Statik des Gerüstes verbessern.